Im Matthäusevangelium wird die Bedeutung des Namens Jesus („du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von ihren Sünden retten“) im Anschluss an Jesu Zeugung durch den heiligen Geist und die Jungfrau Maria genannt. Dies ist interessant, weil der Akt der Zeugung eines Menschen in der Bibel normalerweise so beschrieben wird, dass ein Mann seine Frau bei der Zeugung „erkennt“. Diese Wortwahl ist m. E. kein Zufall, sondern drückt aus, dass die Erkenntnisfähigkeit des Mannes infolge des Essens der Frucht des Baums der Erkenntnis hier eine entscheidende Rolle spielt. Demnach ist die menschliche Sexualität nicht wertneutral, sondern eine Folge des Sündenfalls. Dass Jesus, der sein Volk von ihren Sünden rettet, nun nicht durch diese vom Sündenfall her bedingte Art und Weise, sondern durch den göttlichen und sündlosen heiligen Geist und einer (bezogen auf die Sexualität ebenfalls sündlosen) Jungfrau gezeugt wurde, ist einleuchtend. Als erster Mensch hat wohl Jesu Vater Josef diese Befreiung von der Sünde im Namen Jesu erfahren, denn es wird berichtet: „Er [Josef] erkannte sie [Maria] nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte, und er gab ihm den Namen Jesus.“