„Ein großes Zeichen wurde am Himmel gesehen: Eine Frau, bekleidet mit der Sonne, der Mond unter ihren Füßen, ein Siegeskranz/ eine Krone mit zwölf Sternen auf dem Kopf und schwanger. Sie schrie in ihren Geburtswehen und wurde gepeinigt/ geprüft, weil sie gebar. Noch ein weiteres Zeichen wurde am Himmel gesehen. Siehe da: Ein großer, feuerroter Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern. Auf seinen Köpfen waren sieben Diademe/ Stirnbinden. Sein Schwanz schleppte ein Drittel der Sterne des Himmels gewaltsam weg und warf sie auf die Erde. Der Drache stand vor der Frau, die dabei war zu gebären, um ihr Kind zu verschlingen, sobald sie es geboren hat.“ (Offb12,1-4)

Das sieht aber gar nicht gut aus, könnte man dazu sagen. Aber der Text steht ja in der Bibel und erinnert mich zunächst mal an das Drama im Garten Eden zwischen der Frau und der Schlange bzw. an die Strafe Gottes: „Da sagte Gott der HERR zu der Schlange: »[...] Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachwuchs und ihrem Nachwuchs: er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm nach der Ferse schnappen« Zum Weibe aber sagte er: »Viele Mühsal will ich dir bereiten, wenn du Mutter wirst: mit Schmerzen sollst du Kinder gebären und doch nach deinem Manne Verlangen tragen; er aber soll dein Herr sein!« “ (Gen 3,14-16).

Auch im Bereich der Symbolik heidnischer Gottheiten kann man hierzu fündig werden: „Ein verbreitetes Merkmal der Astarte ist die Schlange, die sie in Händen hält. Die Symbolik der Schlange ist sehr vielschichtig und verweist auf die zahlreichen gegensätzlichen, heute oft widersprüchlich erscheinenden Aspekte des Wesens der Göttin, „das zugleich männlich, weiblich oder aus sich selbst entstanden sein kann. Als ein Tier, das tötet, ist sie Tod und Zerstörung; als eines, das periodisch seine Haut erneuert, ist sie Leben und Auferstehung; eingerollt wird sie mit den Zyklen der Manifestation gleichgesetzt.“[7] Ein weiteres ihrer Symbole ist ihre Krone, die teils als Kuhgehörn, teil als Mondsichel, dem universellen Symbol der Weiblichkeit, teils als Kombination aus beidem verstanden wird. Oft wird diese Form noch durch die Sonnenscheibe ergänzt. Außerdem erscheint daneben oft die Venus, der Abend- bzw. Morgenstern, meist dargestellt als großer, achteckiger Stern.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Astarte).

Nach meinem Verständnis befindet sich Text im vierten Vers (Unterabschnitt) des vierten Abschnitts des vierten Kapitels. Die vierte Gemeinde oder Bruderschaft heißt bekanntlich Thyatira und hierzu kann man ebenfalls viele Bezugspunkte finden, z.B. das Auftreten der Frau Isebel (israelitische Königin, die mit ihren heidnischen Wurzeln die Israeliten zum Götzendienst verführte), deren Kinder als Strafe hingemetzelt werden. Isebel förderte den Astarte-Kult.

Aber halt: dem Überwinder in Thyatira werden Macht über die Völker und der Morgenstern verheißen. Auch Paulus schreibt dazu: „Seht (oder: Wisset wohl), ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wohl aber werden wir alle verwandelt werden, (und zwar) im Nu, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenstoß; denn die Posaune wird erschallen, und sofort werden die Toten in Unvergänglichkeit auferweckt werden, und wir werden verwandelt werden. Denn dieser vergängliche Leib muß die Unvergänglichkeit anziehen, und dieser sterbliche Leib muß die Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieser vergängliche Leib die Unvergänglichkeit angezogen hat und dieser sterbliche Leib die Unsterblichkeit, dann wird sich das Wort erfüllen, das geschrieben steht (Jes 25,8; Hos 13,14): »Verschlungen ist der Tod in Sieg (oder: zum Sieg): Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?« Der Stachel des Todes ist aber die Sünde, und die Kraft der Sünde liegt im Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg verleiht durch unsern Herrn Jesus Christus!Daher, meine geliebten Brüder, werdet fest, unerschütterlich, und beteiligt euch allezeit eifrig am Werk des Herrn; ihr wißt ja, daß eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn.“ (1. Kor 15,51-58)